Unterschätztes Potenzial für CIOs: Kontrollierter Ersatz veralteter IT-Kernsysteme
Die unterbrechungsfreie Migration, Modernisierung und auch Neustrukturierung großer, geschäftskritischer IT-Anwendungen und -Systeme im laufenden Betrieb eines Unternehmens ist oft ein hochkomplexer Prozess, der aber irgendwann unvermeidlich wird. Viele CIOs sind sich jedoch der Möglichkeit einer kontrollierten Ablösung von IT-Kernsystemen nicht bewusst – obwohl darin großes Potenzial und viele Chancen stecken. Diese Ansicht vertritt Jasper Kloost, Chief Technologie Officer (CTO) des niederländischen Software-Unternehmens Thinkwise.
Seit seinen ersten Schritten bei Thinkwise im Jahr 2004 hat Kloost miterlebt, wie sich der IT-Anbieter von einem kleinen, im Jahr 2002 in Apeldoorn gegründeten Startup zu einem wichtigen Akteur und Player auf dem Low-Code-Markt entwickelt hat, dessen Entwicklungsplattform heute in mehr als 42 Ländern eingesetzt wird.
Als CTO steht Kloost an der Spitze der Forschungs- und Entwicklungsabteilung des IT-Anbieters, in der rund 35 Männer und Frauen beschäftigt sind. Hauptsächlich Entwickler, aber auch DevOps-Ingenieure, Tester, UI/UX-Designer und technische Redakteure. "Gemeinsam mit meinem Team bin ich für die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Plattform verantwortlich. Dabei müssen wir uns ständig fragen, wo wir in fünf Jahren stehen wollen und welche Schritte wir dafür unternehmen müssen. Das gilt für den funktionalen Bereich, aber auch für die technologische Seite", sagt er. Die Marktentwicklung verlangt dies natürlich auch. Kloost: "Vor zwanzig Jahren hatten wir keine Kunden, die ihre ERP-Anwendung in der Cloud laufen lassen wollten, geschweige denn auf ihren Mobiltelefonen. Wir arbeiten also ständig daran, dass unsere ausgereifte Plattform mit der technologischen Entwicklung mitwächst und den Kunden bei der Umsetzung neuer Anforderungen und bei der Implementierung neuer Funktionen wirksam unterstützt und entlastet – ohne dabei jedoch neue (künftige) Altlasten zu schaffen."
Kontinuierliche Innovation
Eine der stärksten Punkte von Thinkwise ist die Trennung zwischen dem IT-Modell und der Technologie. Dadurch ist die Technologie (bzw. IT-Architektur) vom Entwurf der IT-Anwendung entkoppelt, d.h. sie kann ersetzt werden, ohne die Funktion der betreffenden IT-Applikation zu beeinträchtigen. Thinkwise stellt zudem sicher, dass die Technologie immer auf dem neuesten Stand ist. "Unternehmen sind oft mit starrer und veralteter Legacy-Software konfrontiert. Das hemmt die weitere Geschäftsentwicklung und die IT-Teams verbringen tendenziell immer mehr Zeit mit der Wartung der betreffenden Altsysteme. Wenn man dagegen zu einem nachhaltigeren Geschäft übergeht und die Kernsoftware flexibel gestaltet, hat man viel mehr Zeit für Innovationen. Häufig wird außerdem noch (zu) viel Aufwand in die Entwicklung von Peripherie-Anwendungen gesteckt wird, die gegen das IT-Kernsystem aufgebaut sind."
Thinkwise ist die einzige speziell für große, komplexe IT-Anwendungen wie z. B. geschäftskritische ERP-, WMS- oder MRP-Systeme konzipierte Low-Code-Plattform – mit Tausenden von Anwendern, Millionen von Datensätzen und Einsätzen auf mehreren Kontinenten. Warum wechseln dann nicht mehr Unternehmen zu mehr Flexibilität? Kloost zufolge ist es oft Unglaube. "CIOs wissen oft nicht genau, dass bzw. wie ein IT-Kernsystem auf kontrollierte Weise ersetzt werden kann. Denn es hat nicht selten 30 Jahre gedauert, bis das aktuelle Kernsystem stand – es ist sozusagen ‘historisch gewachsen’. Das komplett zu ersetzen erscheint vielen IT-Verantwortlichen als ein großes Risiko. Der herkömmliche Weg des Re-Engineerings wäre auch zu invasiv; er würde zu viel Geld und Zeit kosten. Die Alternative wäre eine Standard-Software, aber dann müssten ja die Geschäftsprozesse an die Software angepasst werden – statt umgekehrt. Mit der Thinkwise-Plattform kann man hingegen die Anwendungen individuell genau auf die spezifischen Prozesse abstimmen. Die Umstellung auf eine nachhaltigere und ‘vorwärtskompatible’ Technologie und die Flexibilisierung der IT-Kernsoftware verschafft Ihnen viel mehr Zeit für Innovationen”.
Zwei wichtige Vorteile: das Upcycling und die Plattformunabhängigkeit
Hinzu kommt, dass Entscheidungen auf dieser Ebene häufig in der Vorstandsetage getroffen werden, wo der CEO und der CFO in der Regel immer noch die Führung übernehmen. Unternehmen sehen die IT dann noch zu oft als unterstützend an, stellt Kloost fest. "Um die Parteien zu überzeugen, ziehen wir es daher vor, unsere Lösung zu demonstrieren. Geben Sie uns eine Kopie Ihres Unternehmenssystems und lassen Sie es uns anonym auf die Thinkwise-Plattform upcyceln."
Ein weiterer Grund, der für die Entscheidung zugunsten der Thinkwise-Plattform spricht, ist der angespannte Arbeitsmarkt. "Unsere Plattform ist besonders für echte Entwickler geeignet. Wir haben den Entwicklungsprozess technologisch jedoch so optimiert, dass neue Software modelliert werden kann, weshalb die Programmierung von Millionen von Codezeilen nicht mehr nötig ist. Die Entwicklungsteams sind daher kleiner als bei anderen IT-Projekten – nach einer Untersuchung des Forschungsunternehmens QSM sogar um durchschnittlich 85 Prozent. Damit hilft es auch dem Management, mit dem Personalmangel an qualifizierten IT-Experten fertig zu werden."
Dabei behalten die Kunden stets die vollständige Kontrolle über ihre eigene IT-Lösung. "Thinkwise-Anwendungen sind plattformunabhängig, so dass sie sowohl vor Ort als auch in der Cloud laufen können. CIOs müssen sich also keine Gedanken mehr darüber machen, technologisch von einem bestimmten Anbieter abhängig werden zu können – den so genannten Vendor Lock-in-Effekt.
Auf alle Daten und Funktionslogiken kann der Kunde selbst zugreifen. Darüber hinaus arbeiten wir ständig an neuen Entwicklungen und integrieren neue Techniken in unsere Plattform. So wollen wir zum Beispiel Machine Learning in die Benutzeroberflächen integrieren und schauen uns die Möglichkeiten von sprachgesteuerten Schnittstellen an. Im Kern geht es uns auch darum, die Software immer schneller und effizienter zu machen. Je schneller, effizienter und billiger in der Nutzung, desto umweltfreundlicher. In dieser Hinsicht sind wir also nachhaltig. Natürlich arbeiten wir auch selbst mit der Thinkwise-Plattform. Und auch die Entwicklungsumgebung wird auf der Thinkwise-Plattform entwickelt. Die Plattform selbst wird also auch nicht veraltet", schließt Kloost.