Kolbus entwickelt ein leistungsstarkes, modernes ERP-System, um Uniface durch Thinkwise zu ersetzen
Apeldoorn, 23. Juni 2022 - Die digitale Transformation gehört für viele Unternehmen zu den größten Herausforderungen der Gegenwart. Eine Schlüsselrolle in den Transformationsprozessen spielen natürlich leistungsfähige und moderne Software-Lösungen – insbesondere IT-Kernsysteme, die für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens besonders erfolgsentscheidend sind. Eines der größten Probleme hierbei sind jedoch (zu) lange Entwicklungszeiten, die sich häufig nicht mehr mit den Anforderungen an Agilität und Flexibilität vereinbaren lassen. Dieses Dilemma lässt sich mit Low Code-Technologie lösen. Der mittelständische Spezialmaschinenbauer Kolbus hat seine 30 Jahre alte ERP-Lösung mit der leistungsfähigen Low Code-Entwicklungsplattform des niederländischen Software-Anbieters Thinkwise technologisch grundlegend modernisiert. Diese Umstellung ist eines der größten IT-Projekt in der Geschichte des fast 250 Jahre alten Familienunternehmens.
Über Kolbus
Das 1775 gegründete Traditionsunternehmen Kolbus GmbH & Co. KG baut mit rund 650 Mitarbeiter(innen) Sondermaschinen und wurde nach eigener Aussage mit Maschinen für die industrielle Buchbindung weltberühmt. Am Stammsitz in Rahden/Westfalen entwickeln und produzieren die Spezialisten vor allem Maschinen und Komponenten für die Packmittelproduktion (Luxusverpackungen) und Wellpappenverarbeitung (Druck- und Faltschachtelklebemaschinen). Neben diesen Sondermaschinen fertigt Kolbus auch anspruchsvolle Industriegusserzeugnisse in Einzelteil- bis Kleinserien für rund 300 Kunden.
Die Notwendigkeit der Modernisierung
Seine entsprechend individuellen, wenn nicht sogar einzigartigen Geschäfts- und Produktionsprozesse hatte der mittelständische Spezialmaschinenbauer bisher mit einem selbst entwickelten Enterprise Resource Planning-System gesteuert, das inzwischen jedoch 30 Jahre alt ist und deshalb dringend ersetzt werden musste. Für den Mittelständler kamen allerdings weder ein Standardprodukt „von der Stange“ wie SAP oder Microsoft Dynamics, noch – aus Zeitgründen – die komplette Programmierung einer neuen ERP-Lösung auf traditionelle, überwiegend manuelle Art in Frage. Ein zusätzliches Problem war, dass langjährige IT-Mitarbeiter in den Ruhestand gingen, die die Uniface-Technologie beherrschten, mit der das alte ERP-System entwickelt wurde. Und neue Entwickler, die noch die Uniface-Programmierung erlernen woll(t)en, fand das Unternehmen auch nicht mehr.
Deshalb entschied sich Projektleiter Paul Rohr dafür die veraltete Unternehmenssoftware von Kolbus per Low Code-Developement zu modernisieren. Jedoch kommen überhaupt nur wenige Low Code-Anbieter für ein IT-Projekt dieser Größenordner für rund 500 Anwender in Frage. Vor allem zwei Gründe sprachen für die Entwicklungsplattform des niederländischen Software-Anbieters Thinkwise. Erstens ist dessen Low Code-Technologie im oberen Marktsegment der so genannter unternehmenskritischen IT-Kernsysteme nach Analysten-Angaben führend, was auch zahlreiche Thinkwise-Anwender auf Grund eigener Erfahrung mit dem Anbieter bestätigen. Seit Ende 2021 dokumentieren die Niederländer ihren technologischen Führungsanspruch für derartige komplexe IT-Projekte auch selbstbewusst mit einer in der Branche bisher einzigartigen Zeitgarantie, über die das Online-Portal ‚it-daily.net‘ am 11. Februar 2022 unter der Überschrift „Große, veraltete IT-Systeme innerhalb von 12 Monaten per Low Code modernisieren“
Und zweitens war für Kolbus auch die umfangreiche Erfahrung des Software-Unternehmens mit der Uniface-Technologie ein weiteres wichtiges Entscheidungskriterium. Dadurch konnte nämlich die zuverlässig und problemlose Modernisierung des gesamten ERP-Systems sichergestellt werden.
Neben diesen Faktoren war für den Spezialmaschinenbauer auch die weitere Nutzung seiner Oracle-Unternehmensdatenbank wichtig und mit ausschlaggebend für die Entscheidung des Unternehmens mit Thinkwise ein Pilotprojekt zu starten, das im Oktober 2021 begann und auf ein Jahr angelegt wurde. In diesem Pilotprojekt soll zunächst das bestehende Lagerverwaltungssystem (Warehouse Management System – kurz WMS) durch ein neu entwickeltes Modul abgelöst werden.
An Hand einer Liste von Proofpoints konnte das Kolbus-Projektteam das Modul bereits vollständig selbst entwickeln, wobei Thinkwise dem Unternehmen beratend zur Seite stand. Im folgenden Interview erläutert Projektleiter Rohr weitere Hintergründe für die strategische Entscheidung zugunsten der niederländischen Low Code-Spezialisten.
Interview mit Paul Rohr, Projektleiter Kolbus GmbH & Co. KG
"Der Low-Code-Ansatz bietet massive Vorteile".
Herrr Rohr, genauso wie die IT-Anwendungen tausender anderer Firmen mit einigen Millionen Anwendern weltweit basierte auch Ihr selbst entwickeltes ERP-System bisher auf der Uniface-Plattform. Warum haben Sie sich jetzt von dieser bewährten Technologie verabschiedet und wollen stattdessen künftig ein komplett neues IT-System nutzen, das auf dem Low-Code-Prinzip basiert und damit ja einen kompletten technologischen Paradigmenwechsel bedeutet?
Paul Rohr: "Unsere individuellen Geschäftsprozesse sind auf Grund ihrer sehr hohen Flexibilität mit Sicherheit einzigartig und stellen dadurch einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil dar. Neben den üblichen Modulen wie Stammdatenmanagement, Produktionsplanung und -steuerung, Einkauf und Materialwirtschaft sowie Service- und Vetriebsabwicklung umfasst unser ERP-System auch selbstentwickelte Funktionen für die Lagerverwaltung, Stücklisten, sowie für die Buchhaltung und das Controlling. Die spezifischen Anwendungen unseres selbstentwickelten ERP-Systems in Form einer Client/Server-Anwendung wurden seit 30 Jahren durchgehend und kontinuierlich weiterentwickelt und angepasst, weshalb sie auch in die Jahre gekommen sind."
"Gleichzeitig sind die Anforderungen deutlich komplexer geworden und haben sich bezüglich aktueller Technologien wie z.B. Mobile- oder Web-Anwendungen diversifiziert. Der Druck, die Entwicklungszeit neuer Anwendungen zu reduzieren bzw. die eingesetzte Zeit effektiv zu nutzen, hat sich entsprechend deutlich erhöht. Deshalb entschieden wir uns mögliche Technologie-Alternativen zu Uniface zu evaluieren. Dabei hatten sich die sehr interessanten und vielversprechenden Möglichkeiten bzw. Konzepte von Thinkwise herauskristallisiert."
Entsprachen Ihre Arbeit mit der Low Code-Plattform und der Service von Thinkwise bisher insgesamt Ihren Erwartungen?
Paul Rohr: "Eine Low Code-Plattform verändert die Arbeitsweise von IT-Entwicklern fundamental. Auffällig ist, dass gerade jüngere Entwickler mit diesem Ansatz schnell Erfolge erringen und dadurch die Motivation gesteigert werden kann. Dies stimmt uns positiv, dass dies der richtige Ansatz zum richtigen Zeitpunkt ist, um eine IT-Anwendung zu gestalten und entwickeln, die Kolbus Jahre und Jahrzehnte nach vorne bringen wird – unterstützt mit dem aus unserer Sicht sehr effizienten und offenen Service von Thinkwise. Es wird immer wieder deutlich, dass seitens Thinkwise ein eindeutiges Bekenntnis zu Kolbus und zu diesem Projekt über alle Führungsebenen hinweg vorhanden ist. "